Ein Riesenberg aus schwarzen (Halb-)Edelsteinen

19 08 2011
Angelika im schwarzen Wunderland

Angelika im schwarzen Wunderland

Und wieder einmal haben wir uns zwei Nationalparks in zwei Tagen gegönnt – Genau genommen waren es ein National Monument und ein National Park, aber die genaue Unterscheidung kennen wir sowieso nicht, und uns sind beide gleich lieb. Unser Jahrespass gilt ohnehin für beide, und wir dürfen also sozusagen umsonst rein :-). Und diesmal waren es in Oregon das Newberry  National Volcanic Monument und der Crater Lake National Park, über den Klaus noch extra schreibt …
„Schon wieder Volcano und Lava“ dachten wir uns, das hatten wir doch grade erst im Craters of the Moon NM … aber egal, der Park lag genau auf dem Weg. Nach Oregon reingekommen sind wir im Osten, der erste Ort war Ontario (waren wir da nicht 2005 schon mal *gg*). Dann ging es stramm nach Westen, über Burns und Bend, ja und dann weiter nach Süden, und da lag das Monument dann halt  auf der Straße 97. Erster Stopp war wie immer bei den Parks das Visitor Center. Viel Neues gab es da nicht zu lernen für uns alte „Vulkan-Hasen“, auf die Bergstraße rauf auf den Craterrand durften wir mit Yogi nicht, also blieb uns erst einmal nur der  „Trail of Molten Land“. Waren die Craters of the Moon schon irgendwo zwischen „Wilderness und Wunderland“, so war das hier noch mehr Wilderness. Sowas von Lava, schwarz, braun, wenige zaghafte Sträucher und Bäume dazwischen, dafür aber endlos riesige, raue, unfreundliche Steinbrocken.

Trail of molten Land - AA-Lava pur

Trail of molten Land - AA-Lava pur

Soweit so gut, und dann kam der zweite Teil des Parks, ca. 30 Meilen weiter südlich, und der war dann wieder ein echtes Highlight. Obsidian soweit man schauen konnte. Ganz genau weiß ich nicht, wann und warum aus „normaler“ Lava Obsidian wird, es hat aber sicher mit Temperatur, Druck und sonstigen Einflüssen zu tun. Obsidian ist eigentlich Glas, nur mit anderer Molekularstruktur, aber genauso glänzend, glatt und hart … und tiefschwarz. Und wenn dann auch noch die Sonne darauf scheint, glänzt es wunderschön.

Obsidian Lava-Flow

Obsidian Lava-Flow

Und da war also ein ganzes großes Lavafeld, durchzogen mit Obsidian – das sah einfach toll aus und  es ist uns diesmal wirklich schwer gefallen, die Regel „nix mitnehmen“, die in allen Parks gilt, einzuhalten.

Obsidian 1

Obsidian 1

Obsidian 2

Obsidian 2

Obsidian 3

Obsidian 3

Denn mit diesem schwarzen Halbedelstein kann man allerhand anfangen: Die Indianer haben die enorm dichten Obsidiane vor allem zu Pfeilspitzen verarbeitet. Und Obsidian-Schmuck ist nicht nur bei den amerikanischen  Ureinwohnern sehr gefragt …

Obsidian 4

Obsidian 4

Obsidian 5

Obsidian 5

Obsidian 6 - sorry, ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welche Bilder die schönsten sind :-)

Obsidian 6 - sorry, ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welche Bilder die schönsten sind 🙂

Beim Abstieg vom Obsidian-Glitzer-Berg ist dann noch zur Krönung ein Bald Eagle direkt über uns hinweg geschwebt. Mehr kann man von einem Tag im National-Park wohl kaum erwarten …

Bald Eagle over Obsidian

Bald Eagle above Obsidian

Summary for our American friends:
Two more National Parks in Oregon were on our schedule in the last days – Newberry  National Volcanic Monument and Crater Lake National Park . After our awesome time in “Craters of the moon” we had thought no more volcano or lava-flow could catch us – but Obsidian-flow here did!
Obsidian is like glass but dark black, smooth and shining. Just imagine a hill or field of big stones, half of them black and shiny – we really loved it!



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1 Antwort zu “Ein Riesenberg aus schwarzen (Halb-)Edelsteinen”

  • Tina RiRo sagt:

    Hallo ihr Lieben,
    das sagt Wikipedia dazu, wo ich mich vorhin mal schlau gemacht habe:
    „Obsidian entsteht bei rascher Abkühlung von Lava mit einem Massenanteil an Wasser von maximal 3–4 Prozent. Bei höheren Gehalten an flüchtigen Stoffen (neben Wasser hauptsächlich CO2) würde sich sonst, auch bei schneller Abkühlung, das Gestein zu Bimsstein aufblähen. Bei langsamer Abkühlung entsteht Pechstein. Die Bildung vulkanischer Gläser ist in hohem Maße von der Zähflüssigkeit und deshalb vom Kieselsäuregehalt (je höher, desto zähflüssiger) der Lava abhängig.

    Auf Grund der raschen Abkühlung kommt es nicht zur Ausbildung regelmäßiger Kristallstrukturen. Das Glas, aus dem der Obsidian besteht, hat damit ein chaotisches, amorphes Gefüge.“
    So jetzt sind wir alle wieder viel schlauer geworden…wenn das denn alles so stimmt.
    Wunderbare Bilder, seid ihr wirklich ganz standhaft geblieben, nichts mitgenommen, ich glaube, das wäre mir auch seeeehr schwer gefallen.
    Da sah, besonders in der Sonne , bestimmt ganz herrlich aus, auch wenn drumherum alles nur leblos ist…
    Liebe Grüße
    Tina

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